Sassoferrato - Castelraimondo

Der Tag beginnt mit Sonne satt und einem Gespräch mit der Vermieterin über das aktuelle politische und fiskalische Elend Italiens. Die Klagen sind immer die gleichen: Viele Italiener wissen nicht mehr, wie es weitergehen soll. Finanziell sind sie am Ende und Besserung ist nicht in Sicht. Wir Ausländer jedoch können das Land genießen und das wollen auch heute wieder ausgiebig tun.

Das ist bei dieser Straße und dieser Landschaft auch keine Kunst. Gestern haben wir unsere Route geändert - zum Glück, denn wir radeln durch eine liebliche Gegend auf einer sanft ansteigenden Straße und genießen die Kühle des Morgens. Nur manchmal werden die Berge etwas rauher.

Kurz vor 11:00 sind wir in Fabriano. Dann beginnt eine öde Strecke bis Matèlica. Die Sonne drückt ganz schön und wir wollten, wir wären schon am Ziel. Von Castelraimondo sehen wir nicht viel, denn unser Ziel - das Agriturismo Rotabella - liegt etwas außerhalb.

So ganz genau wissen wir nicht, wo unsere Unterkunft liegt und ob überhaupt geöffnet ist. Außerdem haben wir Hunger. Und so lassen wir uns von dem Duft herrlicher Schweinesteaks verführen. Bei dieser Gelegenheit will uns eine Frau eine Mittelaltershow schmackhaft machen. Sie zeigt uns in einer Zeitung einen Beitrag darüber. Sie weiß jedoch nicht wo das stattfinden soll. Ein Blick auf die Karte zeigt, daß das ungefähr 30 km entfernt ist. Das wäre doch nicht weit ... Vielleicht wollte sie nur freundlich sein.

Uns zieht es jedenfalls erst einmal unter eine Dusche und wir fahren/schieben den letzten Anstieg für heute. Und dann sind wir alles andere als enttäuscht.

Viele Tiere gibt es auf dem Hof; sogar einen 1,5-Ohr-Hasen. Leider gibt es aber nichts zu Essen. Zum Glück haben wir vorgesorgt und müssen nicht verhungern. Wein hat die Vermieterin vorrätig - per fortuna! Wir essen beim Anblick der Berge hinter denen die Sonne untergeht.